Wenn sich – insbesonders in Deutschland und der Schweiz – neuerdings Medien gern gegenseitig die Frage stellen wo das alles herkam mit Wanda und Bilderbuch, wie österreichischer Pop jenseits von Bierzelt-Provinzialismus und Durchhalteschlager anno 2015 so dermaßen einschlagen konnte; wie das auf einmal alles da sein konnte: diese gewitzten Bilderwelten, die schamlose Aneignung internationaler Pop und Rock-Entwürfe mittels Schmäh… ja, der möge diese „Best Of“ hören.
Diese Liedersammlung ist nicht nur besser als Spinat geworden. Sie ist weder ein reiner „Hit“-Sampler, teilweise fehlen auch vielgespielte Radio-Hits, noch ist es eine reine Lieblingsliedersammlung. Beides würde Nino nicht gerecht werden, dessen Werk sich gerade auch durch Ungeplantes, Unkalkuliertes und Unvermutetes auszeichnet. Somit gibt es hier reine Radio-Singles, die nie auf regulären Alben erschienen sind (Johnny Ramone, Fuasboischaun), bei Fans beliebte und somit auch zu Nino-Klassikern avancierte Album-Tracks (Plurabelle), aber auch Außergewöhnliches, Rares wie zum Beispiel das für eine Compilation eines österreichischen Brausegetränkherstellers abgelieferte ollaletzte Liad; insgesamt also eine sehr abwechslungsreiche, mitunter exzentrische, zwischen todtraurig und irrwitzig aufgedreht changierende Affäre. Eben Nino.
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